Tipps für Käufer bei der Wohnungssuche (Teil 1)

geschrieben von Mike Hauser

KANN EIN BRIEF DIE MENSCHEN BEZAUBERN?

Ich lernte sie bei „Edeka Kühl“ kennen, die junge Frau, die seit einem Jahr auf Haussuche ist. Beim Blumenkohl sprach sie mich an, weil sie mich in der Zeitung gesehen hatte, an der Fleischtheke verriet sie mir, dass sie und ihr Mann das zweite Kind erwarten und beim Bezahlen an der Kasse gab ich ihr meine Telefonnummer, um uns im Büro zu verabreden. Die Geschichte der Fandrichs (Name auf ihren Wunsch geändert) ist typisch. Anfangs gingen sie noch normal ins Internet und durchsuchten Immobilienscout und Immonet nach Häusern. „Meist passt es zwar nicht, aber man schaut sich trotzdem alles an. Schreibt Maklern, die sich oft nicht mal melden. Man ruft Eigentümer an, die nicht ans Telefon gehen oder einem mitteilen, dass die Immobilie schon weg ist“, erzählt mir Anja später im Büro. „Insgesamt haben wir uns wohl zehn Häuser angeschaut. Manchmal stimmten die Beschreibungen nicht, vieles wurde im Exposé verschwiegen, auch bei Maklern. Das andere Mal passte die Aufteilung nicht oder der Preis war so hoch wie unsere Erwartungen und die Realität sah anders aus.“ Man kann entspannt suchen, wenn man keinen Druck hat, das weiß auch ich. Manchmal begegnet mir selbst eine Wohnung, die ich am liebsten selber kaufen und umbauen würde, wenn es am wenigstens passt. Dann ist es mein lieber Mann Mike, der mich bremst. Zu viele Baustellen, warnt er. Ich kann bei dem jungen Paar den Frust gut nachvollziehen. Sie brauchen dringend ein Haus. Die Mietwohnung im teuren Dunstkreis von Freiburg wird für Vier zu klein. „Nach meinem Medizin-Studium zog mein Mann von Hamburg zu mir, eine vorläufige Lösung.“ Seine Eltern wohnen in Ihringen, hier gefällt es ihr gut. Ich habe sie jetzt als VIP-Kundin in unserer Suchkartei gelistet und wir haben für Familie Fandrich einen Brief erstellt, den Sie in der „gewünschten neuen Nachbarschaft“ verteilt haben. Oft finden bei uns Immobilie über den Secret Sales ihre neuen Besitzer. Wie das geht, erzähle ich Ihnen in zwei Wochen. Jetzt hoffe ich, wir werden etwas Schönes für die Fandrichs finden oder der Brief bringt ihnen Erfolg.

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